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    Vergleich von arthroskopischer und offener Repositionsmethode bei konservativ irreponibler Hüftluxation im Kindesalter

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    Der Schwerpunkt dieser retrospektiven Beobachtungsstudie lag auf der Beantwortung der Frage, inwieweit die arthroskopische Reposition eine mögliche Alternative zum etablierten offenen Verfahren darstellt. Dabei konnte diese Arbeit die Annahme bestätigen, dass erfolgversprechende Behandlungsergebnisse mit dem arthroskopischen Verfahren erzielt werden können. Das oberste Ziel der Behandlung von Patienten mit Hüftluxation sollte neben einer stabilen und zentrierten Reposition des Hüftkopfes ebenfalls eine Vermeidung von Komplikationen wie die der Hüftkopfnekrose sein. Weitere Folgen wie der Verbleib einer Restdysplasie und einer Reluxation wirken sich durch zusätzliche Eingriffe negativ auf die weitere Entwicklung des Kindes aus und verlängern den Behandlungsverlauf deutlich. Eine ausführliche Diskussion der Risikofaktoren für die Entstehung einer Hüftkopfnekrose, einer Restdysplasie und Reluxation erfolgte in der vorliegenden Arbeit. In vorliegender Arbeit wurden 78 Patienten beobachtet, bei denen zur ersten ambulanten Untersuchung im Olgahospital Stuttgart mindestens an einem Hüftgelenk eine Hüftdysplasie Grad IV nach Graf festgestellt wurde und ein konservatives Behandlungskonzept erfolglos blieb. Dabei wurden nur Patienten eingeschlossen, die zur ersten operativen Reposition nicht älter als 2 Jahre waren. Nach Auswertung der Patientendokumentation erfolgte die Erhebung von radiologischen Messwerten sowohl präoperativ, als auch ein Jahr sowie zwei Jahre nach der Operation. Für die statistische Analyse der Daten wurde die binär logistische Regression herangezogen. Vergleichbare Studien in der Literatur von Patienten mit einer Hüftdysplasie Grad IV nach Graf lagen nicht vor. Eine Hüftkopfnekrose (Grad III und Grad IV nach Tönnis) entwickelten 24 % aller Hüftgelenke. Eine behandlungsbedürftige Reluxation wurde bei 25 % der Hüftgelenke innerhalb des zweijährigen Beobachtungszeitraums dokumentiert. Eine Restdysplasie wurde aufgrund einer mangelnden Hüftkopfüberdachung bei 54 % der Hüftgelenke festgestellt. Durch den Vergleich der 19 arthroskopisch und 78 offen reponierten Hüftgelenke mithilfe der binär logistischen Regression konnte gezeigt werden, dass bei zwei der drei Zielgrößen (Reluxation, Restdysplasie, Hüftkopfnekrose) ein insgesamt besseres Behandlungsergebnis in der arthroskopischen Gruppe erzielt werden konnte. Nach arthroskopischer Reposition wurden keine Reluxationen beobachtet und eine Restdysplasie trat deutlich seltener im Vergleich zur offenen Operationsmethode auf. Somit wurde sowohl eine Verbesserung der Luxationsneigung erzielt, als auch eine bessere Hüftkopfüberdachung durch eine konzentrische und insbesondere stabilere Zentrierung des Hüftgelenks erreicht. Eine Hüftkopfnekrose hingegen wurde häufiger bei dem arthroskopischen Verfahren nachgewiesen. Dabei spielte nach arthroskopischer Reposition insbesondere eine Rolle, ob es sich um eine primäre teratologische oder sekundär angeborene Hüftluxation handelte. Die Wahrscheinlichkeit eine Hüftkopfnekrose zu entwickeln war bei Patienten mit einer teratologischen Hüftluxation deutlich erhöht. Das hier beobachtete schlechtere Ergebnis der arthroskopischen Gruppe konnte ausschließlich auf die Behandlung teratologischer Hüftgelenke zurückgeführt werden. Eine fehlende Psoastenotomie im Rahmen der arthroskopischen Reposition könnte hierfür vorrangige Ursachen sein. Als Konsequenz dieser Arbeit sollten Kindern mit nicht teratologischer Hüftluxation einerseits weiterhin arthroskopisch operiert werden, aufgrund der besseren Zentrierung des Hüftkopfes und damit einhergehenden geringeren Reluxationen sowie einer verminderten Restdysplasie als auch Hüftkopfnekrose. Anderseits sollte bei teratologischen Hüftluxationen von der arthroskopischen Operationsmethode Abstand genommen werden, bis ein Weichteilmanagment gewährleistet werden kann, welches dem offenen Verfahren entspricht. Dabei sollte es sich um ein Verfahren handeln, welches die Durchtrennung der Psoassehne ermöglichen kann. Die Ergebnisse vorliegender Arbeit sollten jedoch zurückhaltend bewertet werden, da diese Arbeit einige Einschränkungen besitzt. Eine Vielzahl von präoperativen, intraoperativen und postoperativen Risikofaktoren (Störgrößen) können die Ergebnisse beeinflussen. Sie werden teilweise kontrovers in der Literatur diskutiert und wurden ebenfalls in vorliegender Arbeit betrachtet. Weitere Einschränkungen sind auf vorhandene Verzerrungen (Bias) und Scheinkorrelationen (z. B. in Blick auf die Hüftkopfnekrose, bedingt durch die Einbeziehung teratologischer Hüftluxationen) zurückzuführen. Das heterogene und kleine Patientenkollektiv, ein kurzer Beobachtungszeitraum von 2 Jahren sowie eine lückenhafte Datenlage durch fehlende Röntgenbilder und Patientendokumentation mindern ebenfalls die Aussagekraft dieser Arbeit. Die hier vorgestellten Ergebnisse liefern einen ersten Beitrag bei dem Vergleich der neuen arthroskopischen und älteren offenen Repositionsmethode bei Patienten mit schwerer Hüftluxation. Die Ergebnisse können als Ausgangspunkt für die weitere wissenschaftliche Untersuchung angesehen werden

    Psychologische Prädiktoren für das Auftreten einer Major Depression und einer PTBS nach schweren Unfällen

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    Theoretischer Hintergrund/Fragestellung: Ziel unserer prospektiven Studie war die Identifikation von Prädiktoren für das Auftreten einer Depression im ersten halben Jahr nach einem Unfall. Methode: Es wurden 52 Unfallpatienten untersucht. Die Ersterhebung erfolgte innerhalb der ersten sechs Wochen nach dem Unfall. Ergebnisse: Depressive Patienten gaben kurz nach dem Unfall eine geringere Lebenszufriedenheit und soziale Unterstützung an und berichteten häufiger über psychische Störungen und traumatische Erlebnisse vor dem Unfall als Nicht-Depressive. Außerdem litten sie zum Zeitpunkt der Ersterhebung häufiger unter psychischen Störungen und fühlten sich durch die psychischen Symptome stärker beeinträchtigt. Schlussfolgerung: Die Ergebnisse legen nahe, dass Patienten mit einem Risiko für die Entwicklung einer Depression bereits kurz nach einem Unfall identifiziert werden können

    MoTHÜvation: eine Querschnittserhebung zur Lehrmotivation Thüringer Hausärzt:innen

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    Hintergrund: Mit Änderungen der Ärztlichen Approbationsordnung (ÄAppO) wird die Lehre in der ambulanten Medizin gestärkt. Die Akquise von Lehrpraxen für die ambulante Lehre gewinnt an Relevanz. Neben einer Erweiterung des Blockpraktikums ist ein Pflichtquartal im ambulanten Sektor im Rahmen des praktischen Jahrs in Planung. Die Frage, was Ärzt:innen motiviert oder hemmt, Studierende in ihrer Praxis auszubilden, rückt in den Fokus und ist Teil einiger Studien im deutschsprachigem Raum. Untersucht wurden überwiegend intrinsische Motive, extrinsische Anreize und Barrieren mit Einfluss auf die Lehrmotivation. Fragestellung und Ziele: Ziel dieser Arbeit ist es, Einflussfaktoren auf die Lehrmotivation der in Thüringen praktizierenden Hausärzt:innen zu ermitteln, um eine wissenschaftliche Basis für die Akquise und den nachhaltigen Ausbau eines Lehrpraxennetzes zu schaffen. Methodik: Anfang bis Mitte 2020 wurden in einer fragebogenbasierten Querschnittstudie 1513 hausärztlich tätige Ärzt:innen in Thüringen zu soziodemographischen Daten, praxisspezifischen Merkmalen, Motiven, Anreizen und Barrieren befragt. Als Zielvariable wurde das Item Wie motiviert zur Ausbildung Studierender in Ihrer Praxis würden Sie sich einschätzen? definiert und in uni- und multivariaten Analysen ausgewertet. Ergebnisse und Diskussion: Die Rücklaufquote der Fragebögen betrug 35,6% (538/1513), die Daten sind repräsentativ für Thüringen. 81,9% der befragten Ärzt:innen waren motiviert oder überwiegend motiviert, Studierende in Ihrer Praxis auszubilden. Faktoren wie Nachwuchsförderung, die Lust, Wissen zu teilen und auf dem neuesten wissenschaftlichen Stand zu bleiben, erhielten große Zustimmung. Die Barrieren wiesen die geringste Zustimmung auf. Für die wissenschaftliche Basis der Akquise ist es von Relevanz Motive und Anreize zu kennen und zu adressieren. Lehre in der Praxis heißt, Nachwuchs zu fördern, gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen und auf dem neuesten Wissensstand zu bleiben

    The DeRitis ratio as a prognostic factor for metastatic castration-resistant prostate cancer treated with 177Lutetium-PSMA radioligand therapy

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    Einleitung Der DeRitis Quotient (DRQ) stellt bei verschiedenen Tumorentitäten einen prognostischen Faktor, bezogen auf das Gesamtüberleben (OS), dar. Kürzlich konnte gezeigt werden, dass dies auch beim metastasierten kastrationsresistenten Prostatakarzinom (mCRPC) unter taxanhaltiger Chemotherapie der Fall ist. In dieser Analyse soll nun der prognostische und prädiktive Wert des DRQ für Patienten mit mCRPC nach Radioligandentherapie (RLT) mit 177Lutetium-PSMA evaluiert werden. Methodik Die Daten von 109 an der Klinik für Nuklearmedizin der Charité - Universitätsmedizin Berlin leitliniengerecht austherapierten Patienten (medianes Alter: 71 [Range: 50-87] Jahre) wurden retrospektiv analysiert. Alle Patienten erhielten gemäß den Empfehlungen der EANM eine RLT (mediane Aktivität: 5,9 [Range: 2,9-6,2] GBq 177Lutetium-PSMA pro Zyklus) mit 177Lutetium-PSMA. In der univariablen Cox-Regression hinsichtlich des OS wurden sowohl klinische (Alter, initiale Risikostratifizierung, Vortherapien, Metastasierungsarten, Anzahl der RLT-Zyklen) als auch laborchemische Parameter (PSA, Blutbild inkl. Hämoglobin (Hb), Testosteron, Kreatinin, DRQ) betrachtet. Der Cutoff für die kontinuierlichen Parameter DRQ (>2,177), PSA (>192 ng/ml) und Hb (<9 g/dL) wurde mittels Log-Rank-Test ermittelt. Die multivariable Cox-Regression beinhaltete alle signifikanten Variablen mit p<0,05 in der univariablen Analyse. Ergebnisse 81/109 Patienten waren verstorben; das mediane OS betrug 14,01 Monate. In der univariablen Analyse waren eine geringe Anzahl der RLT-Zyklen, hohe Anzahl Chemotherapielinien, Leber- und Hirnmetastasen, hoher PSA, hoher DRQ und geringer Hb signifikant für ein kürzeres OS. In der multivariablen Analyse (stratifiziert nach hohem vs. niedrigem PSA und Anzahl der RLT-Zyklen) blieben vorherige Chemotherapielinien ≥1 (Hazard Ratio (HR): 2,6; p2,177 (HR: 2,3; p<0,01) signifikant. Das mediane OS bei Patienten mit hohem vs. niedrigem DRQ betrug 7,28 vs. 22,1 Monate (log-rank; p<0,001). Schlussfolgerung Der prätherapeutische DRQ ist ein einfach erhebbarer, unabhängiger prognostischer Faktor für das OS nach RLT mit 177Lutetium-PSMA beim mCRPC. Zur klinischen Etablierung ist eine prospektive Validierung dieser Ergebnisse notwendig.Introduction The DeRitis Ratio (DRQ) in known for being a prognostic factor in different Cancer entities regarding overall survival (OS). Recently it could be shown that this is also the case in patients with metastatic castration-resistant prostate cancer (mCRPC), when treated with chemotherapy. The aim of this analysis was the evaluation of the DRQ as a prognostic and predictive factor in patients with mCRPC treated by radioligand therapy (RLT) with 177Lutetium-PSMA. Methods 109 patients (median Age: 71 [Range: 50-87] years) with mCRPC were treated at the clinic for nuclear medicine of the Charité - Universitätsmedizin Berlin. All patients received RLT (median radioactive Activity: 5.9 [Range: 2.9-6.2] GBq per cycle) with 177Lutetium-PSMA. Retrospective analysis was performed using univariable and multivariable cox regression. Clinical (Age, initial risk, previous therapy, metastasis, Number of RLT cycles) and laboratory parameters (PSA, Blood cells, Haemoglobin (Hb), testosterone, creatinine, DRO) were taken into account. Cutoff calculation for continuous parameters such as DRQ (>2.177), PSA (>192 ng/ml) and Hb (<9 g/dL) was performed using Log-Rank testing. Multivariable Cox-Regression was performed on the significant variables (p<0.05) in univariable analysis. Results 81/109 patients were not alive at the time of analysis; median OS was 14.01 months. Univariable analysis showed significance for a low number of RLT cycles, high number of chemotherapy lines, liver- and brain metastasis, high PSA, high DRQ and low Hb for lower OS. Multivariable Cox-Regression (stratified by PSA and numbers of RLT cycles) showed significance for previous chemo therapy lines >1 (Hazard Ratio (HR): 2.6; p2.177 (HR: 2.3; p<0.01). Median OS was 7.28 vs. 22.1 months (log-rank; p<0.001) in patients with low and high DRQ. Conclusion DRQ can be calculated easily and can be seen as an independent prognostic factor for the OS in patients with mCRPC after treated with 177Lutetium-PSMA. Further prospective analysis is necessary for clinical usage of this prognostic factor

    Computergestützte Analyse und Hit-Songwriting

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    From USC & GS chart 4273; Surveyed in 1907; Details at Hondagua by Manila R.R. Co

    Prävalenz und Prädiktoren für Rauschtrinken : Querschnittsbefragung repräsentativ für Niedersachsen

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    Diese Artikelfassung entspricht nicht vollständig dem in der Zeitschrift Sucht veröffentlichten Artikel unter https://econtent.hogrefe.com/doi/10.1024/0939-5911/a000622. Dies ist nicht die Originalversion des Artikels und kann daher nicht zur Zitierung herangezogen werden. Bitte verbreiten oder zitieren Sie diesenArtikel nicht ohne Zustimmung des Autors.Zielsetzung: Ziel der Studie war es, die Prävalenz von Rauschtrinken in der ab 16-jährigen Bevölkerung Niedersachsens zu erfassen und Prädiktoren für dieses Risikoverhalten zu identifizieren. Methodik: Eine repräsentative Querschnittserhebung mit N = 5711 Teilnehmern ab 16 Jahren wurde schriftlich 2014 durch das Kriminologische Forschungsinstitut Niedersachsen (KFN) durchgeführt. Rauschtrinken wurde als mind. 5 Gläser Alkohol zu einer Gelegenheit/mind. 1x in den letzten 30 Tagen definiert. Neben deskriptiven Methoden wurde eine binär-logistische Regression mit Rauschtrinken als abhängige Variable durchgeführt. Ergebnisse: Die Prävalenz von Rauschtrinken lag bei 28 Prozent; signifikant abnehmend bei zunehmendem Alter. Männer, außerhalb von Großstädten lebende Personen und Teilnehmer ohne Migrationshintergrund waren signifikant häufiger involviert. Tabak-, Cannabiskonsum, Glücksspiel, Verträglichkeit, risikoreiche Verhaltensmuster, regelmäßige soziale Aktivitäten und soziale Integration wurden als Risikofaktoren identifiziert. Regelmäßige kulturelle Aktivität und islamische Religion waren negativ mit Rauschtrinken assoziiert. Schlussfolgerung: Neben soziodemographischen Prädiktoren wurden auch Faktoren wie Freizeitaktivitäten als Prädiktor identifiziert. Hier könnten niederschwellige präventive Maßnahmen im Sinne der Umgebungsgestaltung hinsichtlich ihrer Akzeptanz überprüft werden. Verhaltenspräventiv sollte der risikoerhöhende gleichzeitige Konsum anderer Substanzen fokussiert werden

    Reflections upon aspects of source criticism as restrictive factors in Archaeoprognosís

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    Inhalte der vorliegenden Studie sind Überlegungen zur Quellenkritik als eingrenzende Faktoren der Archäoprognose und die Entwicklung und Bewertung von Prognosemodellen für verschiedene Testgebiete im Land Brandenburg. Besondere Bedeutung kommt der Entwicklung archäologischer Verdachtsflächenkarten selbst zu, die sowohl gute Ergebnisse für die archäologische Forschung liefern als auch nutzbar für die Bodendenkmalpflege sein sollen. Vier kleinräumige Testgebiete aus dem Land Brandenburg mit verschieden ausgeprägter Landschaftsausstattung und unterschiedlichem archäologischen Bestand bilden die Untersuchungsgrundlage. Als wesentliches Analysewerkzeug wurde ein geographisches Informationssystem (GIS) genutzt. Datenbasis für die Entwicklung der Verdachtsflächenkarten bildeten die Landschaftsdaten in digitaler Form mit Verknüpfung der verschiedenen Sachinformationen zu den archäologischen Fundstellen. Die erfolgreiche Nutzung von archäologischen Verdachtsflächenmodellen ist außerhalb Deutschlands bereits nachgewiesen. Für die Erstellung der Verdachtsflächenkarten in den Testgebieten wurden induktive Modelle gewählt. Ausgangspunkt ist die Rekonstruktion des Verhaltens prähistorischer Gesellschaften in Bezug auf die Umwelt. Kartiert werden somit Flächen, die Eigenschaften einer von prähistorischen Kulturen bevorzugten Landschaftscharakteristik besitzen. Grundlage dieses Modells ist also die Annahme, dass eine zielgerichtete Auswahl von Siedlungsplätzen stattgefunden hat. Die Landschaftscharakteristik der Testgebiete, also der Flächen von denen Fundstellen bekannt sind, dienen als Berechnungsgrundlage zur Kartierung gleichartiger Gebiete. Diese Beziehung wird mit Hilfe multivariater Analysemethoden untersucht. Die Berechnung mit Hilfe der logistischen Regression ermöglicht es, die Bedeutung einzelner Landschaftsparameter zu beurteilen. Ganz wesentliches Ergebnis für alle Testgebiete ist die große Bedeutung der Boden- bzw. Geofaktoren. Da die Gültigkeit der Verdachtsflächenkartierung auch durch siedlungsstrukturelle Forschungsergebnisse untermauert wird, wird hier noch einmal die Abhängigkeit des Menschen dieser Zeit von seiner Umwelt und im Besonderen von der Bodenbeschaffenheit bestätigt. Zur Entwicklung eines qualitativen Verdachtsflächenmodells lieferte besonders das Testgebiet “Niederlausitz”, einer Region die dem Braunkohletagebau zum Opfer fiel, eine besonders gute Datenbasis. Sie erlaubte die Berechnung zeitlich differenzierter Prognosen und solcher getrennt nach Fundarten. Klar erkennbar werden signifikant unterscheidbare Siedlungsstrategien in den unterschiedlichen Zeitenräumen. Die Verdachtsflächenkarten wurden dann mit einem Landschaftsentwicklungsmodell, einem Landnutzungsmodell und dem Datenfehlermodell kombiniert. Diese visualisieren Veränderungen in der Landschaft, verschiedene Bedingungen bezüglich der Auffindung archäologischer Fundstellen und andere Einflüssen auf die Qualität und Repräsentativität des Modells. Die Berücksichtigung dieser Parameter verbessert die originale Verdachtsflächenkarte durch Integration vielfältiger Zusatzinformationen. Daraus resultiert die abschließende archäologische Flächenbewertung. Die Ergebnisse zeigen, dass die Archäoprognose, die archäologische Flächenbewertung, gegenüber der bisherigen Praxis deutlich präzisere Informationen liefert. Damit steht der Bodendenkmalpflege und der archäologischen Forschung ein offenes und flexibles Instrument zur Flächenbewertung zur Verfügung.The objectives of this study are reflections upon aspects of source criticism as restrictive factors in Archaeoprognosis and the development and assessment of predictive models for different test areas in the state of Brandenburg. Of special importance was the development of the predictive models themselves to deliver good and valid results both for heritage management as well as academic archaeological research. The basis for the investigation were four small test areas in the state of Brandenburg, which were characterised by various types of landscape and different kinds of archaeological remains. An essential tool for the analysis was the use of a geographical information system (GIS) .The database to develop the predictive models was built up from the landscape-data and all the available information about each archaeological site in digital form. Archaeological predictive models are already successfully in use as a tool for cultural resource management (CRM) in many countries. In order to develop archaeological predictive maps for the test areas inductive models were selected. The starting point is the reconstruction of the potential behaviour of prehistoric societies in regard to their environment. Areas were mapped with characteristic qualities of the preferred habitats. The basic foundation of the model is therefore the assumption that the choice of a specific location for settlements was deliberate. The landscape parameters of the test areas, which are the areas where archaeological sites were known, are the calculation base used to map similar regions. To analyse this relation multivariate statistical methods were used. A calculation based on logistic regression makes it possible to judge the importance of each landscape parameter. The main result for all test areas is the distinct significance of the soil or geological factor. Because the validity of predictive mapping is scientificially supported by known settlement structures, the dependence of people in these times on the ecological surrounding, mainly the soil conditions, is confirmed. The test area „Niederlausitz“, region threatened by the open-cast lignite mining, provides an exceptional database to develop predictive models with high spatial and temporal resolution. Clearly perceptible are settlement strategies with significant differences in the various periods of time. The original predictive maps were then combined with a landscape development model, a land use model and a data bias model. These models visualise changes in the landscape, different survey conditions and other influences on the quality of representation in each model. The inclusion of these models definitely improves the original predictive maps along with the integration of any other information we have. The result is the final archaeological risk assessment. The results show that Archaeoprognosis – the archaeological risk assessment - delivers more precise information when compared with the current practice. Consequently there is an open and flexible instrument for archaeological risk assessment now available for the state service for heritage management and scientific archaeological research

    Social Capital - An Obstacle to Migration?

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    Kern der vorliegenden Arbeit ist die Frage, ob aufgebautes individuelles Sozialkapital die Kosten für die Migration dieses Individuums erhöht. Hintergrund ist die Allokation des Faktors Arbeit, welche durch eine mangelnde Wanderungsbereitschaft behindert wird. Um dieser Frage nachzugehen, geht die Arbeit detailliert auf die Bedeutung des Sozialkapitals ein, wobei die makro- und die mikroökonomische Sichtweise auf diesen Einflussfaktor beleuchtet werden. Hierbei werden insbesondere die Definitionen nach Francis Fukuyama, Pierre Bourdieu und Edward Glaeser diskutiert. Anschließend wird, ausgehend von Granovetters Netzwerktheorie, die Bedeutung des Sozialkapitals für die ökonomische Situation eines Individuums analysiert. Des Weiteren wird untersucht, welche Ansätze bisher zur Messung des Sozialkapitals existieren und welche Vor- und Nachteile sie aufweisen. Dann wird das in dieser Arbeit genutzte Instrument, die Zeit seit dem letzten Umzug aus beruflichen Gründen, vorgestellt und seine Wahl begründet. Die empirische Untersuchung schließt sich an, welche sich auf Arbeitslose in der Bundesrepublik im Zeitraum 1997 – 2005 bezieht. Diese erfolgt mit Hilfe der binär-logistischen Regression, deren Vorgehensweise der Arbeit vorangestellt ist. Die Ergebnisse der empirischen Studie geben Hinweise darauf, dass, übereinstimmend mit Granovetters Netzwerktheorie, das Sozialkapital kein oder nur ein geringes Hindernis für Wanderungsbewegungen darstellt

    Eine retrospektive Analyse: Haben prophylaktische Office-Hysteroskopien im Rahmen der Kinderwunschbehandlung einen positiven Einfluss auf den Outcome assistierter Reproduktionstechniken?

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    Unerfüllter Kinderwunsch ist ein seit vielen Jahren zunehmendes Problem mit einer hohen Dunkelziffer. So ist es nicht verwunderlich, das Kinderwunschbehandlungen (KWB) mittels assistierter Reproduktionstechniken (ART) wie die In-Vitro-Fertilisation oder intracytoplasmatische Spermieninjektion Jahr für Jahr zunehmen. Doch bevor eine ART geplant wird, wird neben der Basisdiagnostik, bestehend aus Anamnese, körperlicher und gynäkologischer Untersuchung und Hormonstatus, eine Bildgebung durchgeführt. Hierbei ist insbesondere der transvaginale Ultraschall (TVUS) von Bedeutung. Zur gängigen Praxis gehört zudem, eine prophylaktische Hysteroskopie vor der ersten KWB. In kürzlich vorangegangenen Studien konnte nun mehrfach gezeigt werden, dass diese Routinemäßig vor der ersten ART durchgeführte office-Hysteroskopie (oHSK = ambulante Hysteroskopie ohne Narkose), bei infertilen Frauen mit normalem TVUS, die Lebendgeburtenrate nicht verbessert (El-Toukhy et al., 2016; Smit et al., 2016). Diese retrospektive Arbeit untersucht die Replizierbarkeit, der oben genannten Studienergebnisse an 420 Kinderwunschpatientinnen. Bei 274 Patientinnen (65,2%) wurde vor dem Einsatz ART eine oHSK durchgeführt. Die Kontrollgruppe bestand aus 146 Patientinnen (34,8%). Diese wurden erst im Anschluss an die ersten KWB hysteroskopiert. Um eine möglichst genaue und verzerrungsunabhängige Aussage treffen zu können, wurden möglichst viele Faktoren in die Untersuchung inkludiert. Dazu zählten neben den bereits bekannten fertilitätseinschränkenden Faktoren wie das Alter und der BMI auch Faktoren wie männliche und weibliche Infertilität, Tubendurchgängigkeit und vor allem die verschiedenen intrakavitären Pathologien wie Endometriumpolypen, submuköse Myome, Septen und Synechien die mittels TVUS bzw. office HSK detektiert wurden. Vergleicht man diese beiden Bildgebendenverfahren, ist die TVUS der oHSK in Punkten wie Invasivität, Kosten und Verfügbarkeit klar überlegen. Jedoch ist die oHSK in Punkten wie Sensitivität und Pathologiegenauigkeit dem TVUS klar überlegen. In dieser Untersuchung wurden bei 13% der Patientinnen eine Pathologie im TVUS übersehen, welche erst mittels oHSK delektiert werden konnte. Trotz der höheren Sensitivität der oHSK hat die prophylaktische Durchführung dieser vor der ersten KWB, in dieser Arbeit keinen Einfluss auf den Outcome ART. Die statistischen Berechnungen und Analysen erfolgten mit der Software SPSS von IBM. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass diese retrospektive Untersuchung mit anderem Studiendesign, als die beiden prospektiven Vergleichsstudien, zu demselben Ergebnis kommt – routinemäßige office-Hysteroskopien lohnen sich in der KBW nur bedingt und sollten nur mit gezielter Fragestellung indiziert werden bzw. frustranen Behandlungsverläufen vorbehalten sein. Inwieweit die spezifische Korrektur einzelner Pathologien für die Erfüllung des individuellen Kinderwunsches relevant sein könnte, gilt es in zukünftigen Untersuchungen herauszufinden
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